Aufsteiger HSG Seevetal überrascht sogar den Trainer

Trotz der 23:33-Heimniederlage gegen Eyendorf spielen die Landesliga-Handballer als Tabellenfünfter eine sehr starke Saison

HITTFELD. Zu Beginn der Saison war die Gemütslage bei Andreas Gevert eine andere gewesen. „Ich war eher skeptisch, weil die Landesliga ein ganz anderes Kaliber als die Regionsoberliga ist“, sagte der Handballtrainer der HSG Seevetal. Mittlerweile hat sich die Miene des 48- Jährigen aufgehellt. Wenn man ehrlich ist, könnte er sogar strahlen. Doch dafür ist er nicht der Typ.
Der Aufsteiger spielt in der Landesliga Lüneburg der Männer eine überraschend starke Saison. Sechs Partien vor dem Saisonende steht die HSG Seevetal mit 21:19 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt satte zehn Punkte. „Einen Sieg hätte ich gern noch“, sagt Gevert, der von seiner Mannschaft fordert, die kommenden Aufgaben nicht zu entspannt anzugehen.

Trainer Andreas Gevert (48) mit skeptischem Blick im Heimspiel gegen den MTV Eyendorf. Foto: KARSTEN SCHAAR

Spitzenreiter Eyendorf ist kein Maßstab für den Aufsteiger

Die zweite Halbzeit im Kreisderby gegen den MTV Eyendorf hatte ihm nämlich überhaupt nicht gefallen. Nach dem 13:15 zur Halbzeit kam ein Bruch ins Spiel der Seevetaler. „Alles, was wir in der Pause besprochen haben, hat sich ins Gegenteil verkehrt“, berichtet der Coach. Das Rückzugsverhalten habe nicht mehr gestimmt, der Einsatz des siebten Feldspielers sei nach hinten losgegangen und man habe sich einen Gegenstoß nach dem anderen eingefangen. „Fakt ist aber auch, dass Eyendorf für uns kein Maßstab ist. Die sind einfach zu gut“, sagte Andreas Gevert nach der 23:33-Heimniederlage. Abgehakt.
Mit Blick auf die gesamte Saison räumt Gevert ein, dass seine Mannschaft ihn positiv überrascht habe. „Wir haben uns spielerisch großartig entwickelt, haben für fast jede Situation Lösungen und sind als Mannschaft toll zusammen gewachsen.“ Gevert hatte einst die Herren der SGH Rosengarten-Buchholz trainiert. Bei der HSG Seevetal ist er im dritten Jahr engagiert und hat – angesichts des Erfolgs wenig überraschend – auch für die kommende Spielzeit zugesagt. „Bei aller Euphorie dürfen wir nicht vergessen, woher wir kommen“, so Gevert. In der Saison 2016/2017 hatte der Verein noch in der Regionsliga gespielt und war dann zweimal hintereinander aufgestiegen. Und jetzt steht man in der oberen Tabellenhälfte der Landesliga. Eigentlich müsste Andreas Gevert bei jedem Training und Spiel mit einem breiten Grinsen auflaufen.

Quelle: Hamburger Abendblatt – msb

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